Hubschrauberpilot – Faszination Fliegen

Erstaunlich viele Menschen können sich vorstellen, Hubschrauberpilot zu werden. Der Beruf des Hubschrauberpiloten lockt neben der Faszination Fliegen vor allem mit der Herausforderung, ein komplexes Fluggerät zu beherrschen und anspruchsvolle Einsätze zu meistern. Und gerade auch in der Luftrettung sind Hubschrauberpiloten unverzichtbar. Und wer sieht nicht gerne an den Himmel, wenn er das Geräusch eines Hubschraubers wahrnimmt?

Aviation Business Hubschrauberpilot

Das Gefühl, überall starten und landen zu können, auf der Stelle zu schweben und nahezu universell einsetzbar zu sein, macht die Aufgabe des Hubschrauberpiloten so interessant. Gleichgültig ob als Rettungsflieger oder als Pilot bei der Bundeswehr, kein Flug gleicht dem anderen. Denn die ständige Abwechslung lässt keine Routine aufkommen. Und der Job bleibt mit jedem Tag spannend. Einerseits erfordert die Verantwortung, ein millionenteures Fluggerät präzise durch die Luft zu bewegen, ein hohes fliegerisches Können. Andererseits wird diese Aufgabe zu einem sehr erfüllenden Beruf, wenn dabei beispielsweise Menschenleben gerettet werden. Somit übernimmt ein Hubschrauberpilot vielfältige Aufgaben.

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Der Hubschrauberpilot und seine Aufgaben

Die Aufgaben des Piloten sind also vielfältig, vor allem auch dadurch, dass kein Einsatz dem anderen gleicht. Zum einen gibt es möglicherweise nur die Landung auf einem Sportplatz, andererseits jedoch die auf einer schmalen Autobahnbrücke. Oder es liegt eine schwierige Luftrettung im Gebirge an. Und das bei ständig wechselnden Windverhältnissen und Wetterbedingungen. Dem Einsatzspektrum sind kaum Grenzen gesetzt. Letztlich bringt das auch höchste Erwartungen an das fliegende Personal mit sich. Beispielsweise setzt der ADAC neben der Erfüllung der medizinischen Kriterien und dem Besitz der Lizenz für Berufshubschrauberführer / CPL(H) oder Verkehrshubschrauberführer / ATPL(H) auch auf ein hohes Maß an fliegerischer Erfahrung.

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Luftrettung in Luxemburg

Das Luxemburger Rettungswesen ist seit 2019 durch die Einsatzzentrale des Corps grand-ducal d‘incendie et de secours (CGDIS) gesichert. Alle Einsätze sind über diese Zentrale abgewickelt und koordiniert. So wird auch der Notarzt durch die 112 benachrichtigt. Bis 1991 hatte Luxemburg aber nur die Möglichkeit, eine Ambulanz mit einem speziellen Fahrzeug für den Notarzt, das Service d’Aide Médicale Urgente (SAMU), zu Notfällen zu schicken. Weite Wege und lange Wartezeiten auf das SAMU ließen schnell die Idee eines Rettungshubschraubers (RTH) für Luxemburg entstehen.

Rettungshubschrauber

Die Luftrettung in Luxemburg erstreckt sich auf drei verschiedene Bereiche. Der erste Bereich ist die Sofortrettung aus einer brenzligen Lage oder bei einem Notfall, wie zum Beispiel bei einem Herzinfarkt oder Autounfall. Des Weiteren dient der Hubschrauber zur Rettung mit der Long Line wie z.B. an schwer zugänglichen Lagen (Kräne oder Baugerüste). Bei jeder Art von Luftrettung ist es wichtig, dass die Rettung schnell, unkompliziert und schonend für den Patienten verläuft.

Trotzdem ist der Hubschrauber der Luxembourg Air Rescue (LAR) auch in anderen Bereichen im Einsatz. Denn der Hubschrauber erfüllt den höchsten Standard . Außerdem sind sehr erfahrene Piloten am Werk. Regelmäßig fliegt die luxemburgische Polizei damit Sucheinsätze. Auch ist der Hubschrauber bzur Brandbekämpfung im Einsatz.

Einsatz der Helikopter

Genau auf diese Art und Weise der Luftrettung für schnelle Einsätze hat sich die LAR mit ihren 6 Helikoptern vom Typ MD902 spezialisiert. Dieser Helikopter ermöglicht es der LAR, alle entsprechenden Rettungseinsätze oder Spezialeinsätze durchzuführen. Da der Hubschrauber nicht über einen normalen Heckrotor verfügt – sondern über das NOTAR®-System -, sind fast alle üblichen Nachteile beseitigt. Dazu gehören „mehr Sicherheit, weniger Lärm, vereinfachte Steuerbedienung durch den Piloten, weniger Angriff durch Windeinflüsse und weniger Vibrationen am Helikopter.“ (McDonnell Douglas, MDHelicopters 2019)

Die 6 Hubschrauber sind für eine Einsatzfläche von gerade mal 2586 km2 in Luxemburg selbst für 618.894 Einwohner (Stand: 1. Januer 2019) auf drei verschiedene Basen aufgeteilt. Dabei dienen drei Hubschrauber als Ersatzmaschinen und werden gewartet, während die anderen Maschinen im Einsatz sind. Doch die Luxemburger Luftrettung operiert auch international und im nahen deutschen Grenzgebiet, wie im folgenden Diagramm zu den Einsätzen der 3 Hubschrauber zu sehen ist.

Aviation Business Luftrettung in Luxemburg

Standorte der Notrufzentrale

Die Leitstelle für die Notärzte ist das nationale CGDIS-Zentrum, welche die Anrufe der Nummer 112 entgegennimmt und dann nach Ettelbrück weiterleitet (für den Norden des Landes) oder zum Flughafen Findel in die Hauptzentrale der LAR, welche den Rest des Landes abdeckt. Das Saarland ist über Saarbrücken und Rheinland-Pfalz von der Leitstelle Trier abgedeckt.

So ergibt sich, dass die LAR zwei feste Standorte hat: Ettelbrück öffnete im Jahre 2016, damit der Hubschrauber nicht jeden Tag zurück zum Flughafen Findel fliegen muss, um sicher in einem Hangar zu stehen. Die neue Leitstelle auf dem Findel öffnete im Jahre 2016 und ermöglicht es nun, dass die gesamte Flugzeug- und Helikopter-Wartung an einem Ort erfolgen kann. Dieser Vorteil erspart ein Großteil an Kosten für die Wartung und sichert in langer Voraussicht das Fortbestehen der Luxembourg Air Rescue.

Krankentransport per Hubschrauber

Der zweite große Stützpfeiler der luxemburgischen Luftrettung ist der nationale wie auch internationale Krankentransport. Oft müssen Patienten aus einer Klinik in eine andere, respektiv in ein Spezialklinikum verlegt werden. Am Schonendsten und Schnellsten bietet sich hier die Verlegung per Hubschrauber an.

Die Luxemburg Air Ambulance

Neben Hubschrauber sind aber auch Flugzeuge in der Luftrettung im Einsatz. Die Luxemburg Air Ambulance S.A. (LAA) ist eine 100% Tochtergesellschaft der LAR, welche auch die European Air Ambulance (EAA) betreibt. Diese Gesellschaften dienen dem Zweck der Optimierung und Durchführung von weltweiten Rückholungsflügen für Versicherungen, Hilfsorganisationen und anderen Vereinigungen. 2018 wurden 680 Rückholungsflüge mit intensiver medizinischer Versorgung durchgeführt. Dabei werden die Flüge nicht nur von der LAR durchgeführt, sondern mit verschiedenen Partnern, die die Patienten schon mit einem entgegenkommenden Flug aus den abgelegensten Destinationen zurückholen.

Das dritte Standbein bei der LAR ist der Organtransport. Seit 2013 ist die LAR exklusiver Planer und Durchführer für Organtransporte in Frankreich, außerhalb der Stadt Paris. Mehr als 150 Transporte dieser Art werden so in einer spezialisierten Maschine der LAA jährlich geflogen. Zusammen mit dem französischen Partner werden etwa 800 Organtransporte koordiniert. Diese durften aber nur nachts fliegen. Im Jahre 2016 wurde die Kooperation verlängert und ausgebaut, so dass nun eine Maschine der LAR 7 Tage die Woche 24 Stunden zur Verfügung steht, um direkte und schnelle Überführungen zu garantieren.

Humanitäre Einsätze von Hubschrauberpiloten

Alle Dienstleistungen der luxemburgischen Luftrettung werden über die Einsatzzentrale der LAR geplant, koordiniert und ausgeführt. Auch deswegen beschäftigt die LAR mittlerweile über 180 Mitarbeiter und ehrenamtliche Mitarbeiter, welche z.B. auf Werbeständen helfen, neue Mitglieder anzuwerben. Die neue Einsatzzentrale, welche sich seit 2016 im neuen Hangar neben der Hubschrauber- und Flugzeugwartung befindet, ist 24 Stunden 7 Tage die Woche besetzt.

Auch deswegen und weil die LAR eine privat gemeinnützige Organisation ist, schreitet sie auch für humanitäre Einsätze ein. Der erste dieser Art war 1999 für International Caritas. Weitere humaniäre Einsätze mit Hubschrauber oder Flugzeug folgten in den darauffolgenden Jahren.

Im Januar 2012 erlang die LAR eine neue Stufe für humanitäre Einsätze und wurde Gründungsmitglied von emergency.lu. ,,Dies ist eine öffentliche private Zusammenarbeit des Luxemburger Staates und drei luxemburger privaten Firmen, SES Techcom Services, Hitec Luxembourg und Luxemburg Air Ambulances S.A.

Emergency.lu ist eine mobile, satelitenbasierende Telekommunikationsplattform, welche im Falle einer humanitären Katastrophe wie z.B. ein Erdbeben, die Kommunikationsmittel innerhalb von 12 Stunden weltweit, nach Katastrophenbeginn, wiederherstellen soll, um so die Hilfsorganisationen vor Ort, bei der Koordination zu unterstützen und Leben zu retten“. (emergency.lu 2019)

Für weitere humanitäre Einsätze verfügt die LAR über ein gut geschultes Personal mit  der Möglichkeit, hochinfektiöse Patienten, ohne das Maschine oder Personal mit den Erregern in Kontakt kommen, zu transportieren.

Hubschrauberpiloten leisten somit eine wertvolle Arbeit, die in so manchem Fall vielen Menschen in Not zu Gute kommt. Auch deshalb ist ein Hubschrauberpilot als Beruf in der Öffentlichkeit angesehen.

Quellen- und Autorenhinweise zum Text zur Luftrettung in Luxemburg

Die Informationen zur Luftrettung in Luxemburg wurden Ihnen von Joé De Dood zusammengestellt, Studierender im berufsbegleitenden Studiengang Aviation Business an der htw saar in Saarbrücken.

Quellen:

Corps grand-ducal d’incendie et de secours CGDIS: https://112.public.lu/fr.html

Ehrenamtliches Nachrichtenmagazin rth.info: https://www.rth.info/index.php

Legilux Legislation Luxembourgeoise, Luxemburger Gesetzgebung: http://legilux.public.lu/eli/etat/leg/conv/2017/07/31/a802/jo

Luxembourg Air Rescue (LAR): https://www.lar.lu/de

McDonnell Douglas MD Helicopters: https://www.mdhelicopters.com

Mobile, Satelitenbasierende Kommunikationsplatform: www.emergency.lu

S+K Verlag Fachverlag für Rettungsmedizin: https://www.skverlag.de/rettungsdienst/meldung/newsartikel/luxemburger-rettungshubschrauber-fliegt-weiterhin-im-saarland.html

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