Einflussfaktoren auf die Urlaubsreise

Welche Einflussfaktoren auf die Urlaubsreise sind zu beobachten? Entscheidend für die Nachfrage nach Urlaubsreisen sind die unterschiedlichen Bedürfnisse des Reisenden: Neben dem Grundbedürfnis nach Erholung und ggf. Gesundheitspflege spielen auch gehobene Bedürfnisse (Kontakt und Kommunikation, Besuchsreisen), sowie das Bedürfnis nach Luxus (Vergnügungsreise) eine Rolle. (vgl. Luft (1996) S. 5-6)

Aviation Business Einflussfaktoren und Bedürfnisse von Urlaubsreisenden

Ob sich diese Bedürfnisse in Nachfrage wandeln, wird von vielerlei Faktoren beeinflusst, welche sich grundsätzlich in monetäre und nicht monetäre Einflussfaktoren unterscheiden lassen.Urlaubsreise

Monetäre Einflussfaktoren auf die Urlaubsreise

Der Reisepreis und das verfügbare Einkommen sind maßgeblich für die Entscheidung des Konsumenten bei der Buchung. (vgl. Luft (1996) S. 7-8) Für den Pauschaltouristen ist lediglich der Gesamtpreis seiner gebuchten Reise ausschlaggebend, wobei sich dieser aus verschiedenen Kostenblöcken wie Transport, Unterkunft, Verpflegung, Reiseveranstalter und Vermittlung, Erholung und Unterhaltung zusammensetzt. (vgl. Gunn, C.A. (1988) Tourism Planning, 2nd edition (New York: Taylor and Francis) zitiert bei Gang Li (2008), S. 7 Aviation and Tourism). Letztlich ist es für jeden Touristen wichtig, die Finanzierung seiner Reise sicherzustellen.

Zusätzlich wird der Reisende in diesem Zusammenhang auch Wechselkurse zwischen dem Heimat- und Urlaubsland in diese Entscheidungsfindung mit einbeziehen. (vgl. Gang Li (2008) S. 8 ff.) Dies hat zur Folge, dass einige Länder besonders erschwinglich sind (z.B. ein Badeurlaub in Bulgarien) und wiederum andere Destinationen besonders teuer werden (z.B. ein Winterurlaub in der Schweiz). (vgl. Kayser-Tilosen (2013) S. 5) Wenn man nun von einem limitierten Urlaubsbudget ausgeht, bedeutet dies aber auch, dass die Nachfrage nach Urlaubsreisen mit dem verfügbaren Einkommen steigt. (vgl. Gang LI (2008) S. 9) Oder auch: Fallen die Preise für eine Pauschalreise nach Mallorca, steigt die Nachfrage und damit die Anzahl der der Touristen in dieser Region. Zusätzlich konkurrieren die verschiedenen Destinationen auch untereinander und bei steigenden Preisen für eine Mallorca-Reise kann man ggf. eine steigende Nachfrage für andere Urlaubsdestinationen verzeichnen (z.B. Griechische Inseln).

Nicht-monetäre Einflussfaktoren auf die Urlaubsreise

Die Nachfrage nach Pauschalreisen wird auch von nicht-monetären Faktoren bestimmt. So kommen hier unter anderem der demographische Wandel, sowie auch soziale- und kulturelle Aspekte zum Tragen. (vgl. Gang LI (2008) S. 11) Die steigende Anzahl älterer Reisender sorgt nicht nur für eine veränderte Nachfragestruktur in Hinblick auf Reiseart (Stichworte: Kultur, Natur und Gesundheit), sondern auch für ein verändertes Buchungsverhalten, da ältere Reisende üblicherweise saisonal unabhängig reisen. (vgl. Grimm (2009) S. 5 ff.)

In sozialer und kultureller Hinsicht ist zu erwähnen, dass Urlaubsreisen für die meisten Deutschen als unverzichtbarer Beitrag zur Lebensgestaltung angesehen werden und eng mit dem sozialen Status verbunden sind. Der Bildungsgrad nimmt ebenfalls Einfluss auf die Nachfrage nach Urlaubsreisen und steuert vor allem die Urlaubsart (Kultur-Urlaub vs. Badeurlaub). (vgl. Luft (1996) S. 7) Ergänzend sind als nicht-monetäre Einflussfaktoren für die Nachfrage nach Urlaubsreisen noch das politische Umfeld sowie der Natur- und Umweltaspekt – insbesondere vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit – zu nennen. (vgl. Gang Li (2008) S. 11 sowie Luft (1996) S. 8)

Boomfaktoren für die touristische Nachfrage

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass ein höheres Einkommen, gepaart mit mehr Freizeit und Mobilität, die Boomfaktoren für die Nachfrage nach Urlaubsreisen sind. (vgl. Luft (1996) S. 24). Auf Grund der ausgeprägten Reiselust der Deutschen lässt sich somit auf das Vorhandensein dieser Boomfaktoren schließen.

Literaturverzeichnis zu Einflussfaktoren auf die Urlaubsreise

  • Feyer Dr., W. (2006). Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie. 8. Aufl. München: Oldenbourg
  • Feyer Dr., W. (2009). Tourismus (Link zu Amazon). 10.Aufl. Oldenbourg: Wissenschaftsverlag
  • Grimm B., Lohmann M., Heinsohn K., Richter C und Metzler D.,  2009: Auswirkungen des demographischer Wandels auf den Tourismus und Schlussfolgerung für die Tourismuspolitik, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, abrufbar unter: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Studien/auswirkungen-demographischerwandel- tourismus-kurzfassung-deutsch,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf;
  • Gunn, C.A., 1988: Tourism Plannin, 2nd edition, New York, Taylor and Francis zitiert bei: Li, G., 2008: Aviation and Tourism: implications for leisure travel, Hampshire, Ashgate
  • Kayser-Tilosen, J., 2013: Economic Insight. London: Commerzbank AG
  • Kößler, T., 2002: Diplomarbeit zum Thema: Cost- oder Qualityleadership und andere strategische Alternativen für europäische Fluggesellschaften, Frankfurt am Main, Fachhochschule Frankfurt am Main
  • Li, G., Graham, A., Papatheodorou A. und Forsyth P., 2008: Aviation and Tourism: implications for leisure travel, Hampshire, Ashgate

Weitere Quellen zur Studie zu den Einflussfaktoren

  • Luft (1996). Grundlegende Tourismusbetriebslehre. Limburgerhof: FBV
  • Maurer (2003). Luftverkehrsmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg
  • ohne Verfasser (o. J.). European Comission (Hrsg.), Publikation E-Business Watch, verfügbar unter: http://ec.europa.eu/enterprise/archives/e-businesswatch/studies/case_studies/documents/Case%20Studies%202006/CS_SR08_Tourism_6-Ryanair.pdf
  • ohne Verfasser (1990). EU-Richtlinie 90/314/EWG des Rates vom 13. Juni 1990 über Pauschalreisen. Verfügbar unter: http://eurlex. europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:31990L0314:DE:HTML
  • ohne Verfasser (2010). Statistik 2010. ADV – Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen; verfügbar unter: http://www.adv.aero/verkehrszahlen/archiv/statistiken2010/
  • ohne Verfasser (2011). Economic Benefits from Air Transport in Germany. V1.2. Oxford: Oxford Economics
  • ohne Verfasser (2012), Fact Sheet Ecenomic Benefits from Air Transport in Germany. Oxford: Oxford Economics
  • ohne Verfasser (2013). LuftVG – Luftverkehrsgesetz. o.O.: Bundesministerium der Justiz.
  • ohne Verfasser (2013). Fakten und Zahlen 2012 zum deutschen Reisemarkt. Berlin: Der deutsche Reiseverband
  • ohne Verfasser (2013). Verbraucher Report 2013. Berlin: BDL – Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V., vgl. ohne Verfasser: Internetseite Statista: http://de.statista.com/themen/1342/reiseverhalten-der-deutschen/
  • ohne Verfasser (2013). Der TUI Konzern im Überblick. Hannover: TUI AG
  • Ruperti (2012). Marketing von Low-Cost-Airlines (Amazon-Link). München und Mering: Rainer Hampp
  • Schäfers (2012). Auf dem Weg zur Weltgesellschaft. Göttingen: Cuvillier
  • von Wrangell (1999). Globalisierungstendenzen im internationalen Luftverkehr. Frankfurt am Main: Peter Lang

Quelle: Studienarbeit von Alexander Mietz, Studierender im Studiengang Aviation Business an der HTW des Saarlandes, zu den Einflussfaktoren auf die Urlaubsreise